Zeckenangst
Die Menschheit hatte zu allen Zeiten Ängste vor Krankheiten.
Sie wechseln sich im Laufe der Zeit ab. In meiner Kindheit fürchteten
wir uns im Wald einen Grashalm in den Mund zu nehmen aus Angst vor dem
Strahlenpilz. Später war es dann die Tollwut die auf jedem Grashalm
vermutet wurde. Jetzt, seitdem alle Füchse geimpft sind, haben wir
Angst vor einem kleinen Tierchen, welches uns in der Natur bedroht. Die
Zecke (Lat: Ixodes ricinus oder Holzbock)
Die Zecke ist Wirt für zwei völlig unterschiedliche Krankheitserreger,
einmal ein Virus, welches relativ wenig verbreitet ist, aber gefährlich
und ein sehr häufig vorkommendes Bakterium .
Die Aufklärung über die möglichen Gefahren werden verzerrt
dargestellt, insbesondere was die Impfung angeht. Ich möchte versuchen
eine möglichst objektive Darstellung der Fakten zu geben, damit sich
jeder seine eigenen Gedanken zu seiner Gefährdung machen kann und
den Möglichkeiten der Vorbeugung.
Die Lyme-Borreliose
Die Borreliose wird über ein Bakterium (Borrelia bungdorferi) meist
durch Biss der Schildzecken auf den Menschen übertragen. 10-30%
aller Zecken tragen des Bakterium, welches praktisch auf der gesamten
nördlichen Halbkugel vorkommt. In Deutschland erkranken jedes Jahr
mehr als 10 000 Menschen, Schätzungen, die eine hohe Dunkelziffer
vermuten, gehen bis 30 000 und sogar 60 000. Bei Blutuntersuchungen wurde
festgestellt, dass etwa 17% der Bevölkerung mit dem Bakterium
schon Kontakt hatten. Die Wissenschaft geht derzeit davon aus, dass
etwa 1-3% der Zeckenstiche zu einer Infektion mit Borreliose führen
können. Die Krankheit hinterlässt keine vollständige
Immunität, so dass Neuerkrankungen später durchaus auftreten
können. Einen Impfstoff gibt es nicht.
Als Vorgehen nach einem Zeckenbiss wird empfohlen, die Zecke zu
entfernen und den Einstichort zu beobachten. Bei Infektion kommt es in
der hälfte der Fälle zu einer sich langsam ausbreitenden Rötung
oder zu grippeähnlichen Symptomen. Die Therapie einer
Erkrankung besteht heute nur in einer antibiotischen Behandlung.
Die Borreliose ist wenn sie voll ausgebrochen ist eine schwere Erkrankung,
die zu Gelenkbefall führen kann und oftmals sehr langwierig sein
kann. Todesfälle werden praktisch nicht beschrieben.
Die Frühsommer-Meningoencephalitis (FSME)
Der Erreger ist ein Flavivirus welches nur in einigen Endemiegebieten
Österreichs Bayerns, Baden-Württembergs und in Osteuropa vorkommt.
Die Verbreitung ist jedoch auf einige Orte beschränkt und nicht generell
verbreitet Die Erkrankung tritt in Deutschland etwa 60-120 mal pro Jahr
auf. Dunkelziffer geschätzt bis 300. Die Durchseuchung der Zecken
in den bekannten Hochendemiegebieten beträgt nur 0,1-1% d.h. von
500-10 000 Zecken sind etwa 5 mit dem Virus infiziert und das nur in ganz
bestimmten Gegenden. Nach Zeckenstich mit einem infizierten Tier können
etwa 60-70% damit rechnen völlig symptomfrei zu sein und 20-30% bekommen
grippeähnliche Symptome. Etwa 10% der Infizierten Patienten
entwickeln Hirnhautentzündungen, die bei fast allen, nämlich
90-95% ohne Folgen ausheilen. 10% behalten Restsymptome (10 Personen in
der BRD), die zum Teil auch schwerwiegender sein können. Die Sterblichkeitsrate
der infizierten beträgt etwa 1%. Für die BRD bedeutet das 1-2
Fälle pro Jahr.
Für diese Erkrankung existiert eine Schutzimpfung, die etwa 3 Jahre
anhält. Nach Erkrankung baut der Körper eine lebenslange Immunität
auf. Eine spezielle Therapie gegen die ausgebrochene Krankheit existiert
nicht. Die Impfung ist nicht nebenwirkungsfrei. Es wurden Fälle von
Hirnhautentzündung Nervenentzündungen und Lähmungen beschrieben
weshalb die Arzneimittelkommision der Deutschen Ärzteschaft empfiehlt
nur gefährdete Personen in den bekannten Endemiegebieten zu impfen.
(z.B. Forstarbeiter) Die Impfung ist natürlich gegen die häufige
Borreliose wirkungslos.
Was können wir tun?
Die wichtigste Vorbeugung sich vor Zeckenbiss zu schützen, ist
durch entsprechende Kleidung. Bei milder Witterung Unterholz und hohes
Gras meiden, da sich die Zecken entgegen der landläufigen Meinung
in der Krautschicht aufhalten und nicht von den Bäumen fallen. Allgemein
wird empfohlen geschlossene Kleidung, festes Schuhwerk und die Hosen in
die Socken zu stecken. Nach Spaziergängen den Körper nach Zecken
absuchen.
Die Borreliose wird erst 12-24 Stunden nach dem Biss übertragen.
Zecken sollten baldmöglichst mit einer spitzen Pinzette möglichst
nahe an den Stechwerkzeugen gefasst und herausgezogen werden. Der
Wert spezieller Zeckenzangen ist umstritten. Die Zecke kann auch durch
unterfahren mit einem spitzen Messer herausgehebelt werden. Der Leib der
Zecke darf auf gar keinen Fall gequetscht werden oder wie früher
üblich die Zecke mit Öl oder Uhu erstickt werden. Die Zecke
erbricht bei dieser Prozedur nur ihren Darminhalt und damit die Erreger
in den Stichkanal. Es wird vermutet, dass ein Großteil der
beobachteten Borreliosefälle auf ungeeignete Entfernungstehnik zurückzuführen
ist.
Wir impfen gegen beide Erkrankungen homöopathisch. Ravi
Roy empfiehlt die Doppelgabe der Zeckenbissfieberenosode C200, die
den ganzen Sommer wirkt, oder nach Zeckenbiss bis 6 Stunden später
gegeben werden kann. Die Nosode scheint auch vor der Borreliose zu schützen.
Es gibt jedoch auch eine spezielle Borreliennosode
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